Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) wurde von Sprachlehrexperten für den Europarat entwickelt und ist ein Orientierungsrahmen für das Lernen, Lehren und Prüfen von Sprachen. Er wurde nach einer langen Entwicklungsphase 2001 in einer englischen und französischen Version sowie in einer deutschen Übersetzung veröffentlicht. Der GER ist eine Beschreibung sprachlicher Leistungen, Kompetenzen und Aktivitäten und verfolgt damit das Ziel, fremdsprachliche Kompetenzen zu beschreiben und damit vergleichbar zu machen. Bekannt wurde der GER durch die Beschreibung der Niveaustufen A1 bis C2 auf der Basis von sogenannten Kann-Beschreibungen, an denen Curricula und Sprachprüfungen ausgerichtet wurden. Der GER beeinflusste aber nicht nur die Erstellung von Prüfungen und Curricula, sondern auch die Methodik-Didaktik des fremdsprachlichen Unterrichts. Grundlegend dafür ist das Verständnis, dass Sprache – und dies schließt auch das Lernen einer Sprache mit ein – als Handlung verstanden wird. Für das sprachliche Handeln müssen eine Vielzahl kommunikativer Sprachkompetenzen entwickelt werden. Auf diese Kompetenzen greifen die Individuen zurück, wenn sie sprachliche Aktivitäten wie mündliche oder schriftliche Produktion, mündliche oder schriftliche Rezeption oder Sprachmittlung ausführen. Die Erfahrungen, die Lernende in solchen kommunikativen Aktivitäten machen, können zur Verstärkung oder zur Veränderung der Kompetenzen führen. Der GER war damit auch richtungsweisend für das methodisch-didaktische Prinzip der --> Handlungsorientierung und der --> Aufgabenorientierung.