Ausschnitte aus dem Interview mit der Lehrerin Hanne Geist und mit einigen ihrer Schülerinnen und Schüler.

a) Hanne Geist:

"Ich finde es sehr wichtig, dass der Fremdsprachenunterricht kommunikativ ist. Aber mir ist auch sehr wichtig, dass die Kommunikation nicht nur als Übung - z.B. von bestimmten sprachlichen Strukturen - da ist. Mir ist sehr wichtig, dass die Schüler sprechen, weil sie einen Grund haben, also weil sie ein Bedürfnis haben, etwas auszudrücken. Und deswegen versuche ich, Übungen zu machen, in denen sie Gelegenheit bekommen, etwas zu sagen, was entweder für sie interessant ist oder wichtig - oder etwas zu sagen, was der Gesprächspartner nicht weiß. Also so, dass es eine Art echte Kommunikation wird."

b) Hanne Geist:

"Ich arbeite sehr viel mit Binnendifferenzierung. Das macht natürlich die Arbeit größer, aber ich glaube auch, dass sie dadurch etwas sinnvoller wird für die Schüler."

c) Hanne Geist:

"Ich bin eine Lehrerin, ein Lehrertyp, der sich gerne zurückzieht. Ich bin nicht gerne im Mittelpunkt. Zum Beispiel ist es oft so bei mir, dass die Schüler mehr Fragen stellen als ich. Jedenfalls ist das mein Ziel."

d) Hanne Geist:

"Da habe ich die Klasse aufgeteilt in zwei Gruppen und die Schüler konnten dann so zusammenarbeiten, wie sie wollten, also zu zweit, zu dritt, zu viert."

e) Hanne Geist:

"Die Denkfragen sind die wichtigen, also wirklichen Fragen. Ich glaube, da haben wir als Lehrer den Fehler begangen, wir haben lange diese Kontrollfragen gestellt und damit die Schüler gelangweilt. Davon möchte ich abkommen"

f) Schülerin/Schüler:

"Wenn wir in der Klasse Deutsch reden, geht es uns eigentlich ganz gut dabei, wir finden das nicht schlimm. Wir haben keine Angst davor, zu sprechen. Natürlich ist man nervös, wenn man vor der Klasse etwas sagen soll. Aber innerhalb der Gruppe denkt man nicht so viel darüber nach."

g) Schülerin/Schüler:

"Den Deutschunterricht mögen wir, weil es mehr Gruppenarbeit und mehr Abwechslung gibt als in anderen Stunden."

h) Schülerin/Schüler:

"Bei der Gruppenbildung gehen wir zu den Leuten, die wir kennen. Es kommt aber auch vor, dass unsere Lehrerin die Gruppen einteilt. Auf jeden Fall würde in unserer Klasse jeder mit jedem zusammenarbeiten."

i) Schülerin/Schüler:

"Die Atmosphäre in unserer Klasse ist sehr gut - sozial, es ist gemütlich. Alle können sich mit allen unterhalten. Die Meinung des Einzelnen wird respektiert. Während der Gruppenarbeit oder wenn jemand etwas präsentiert, hören wir auch alle einander zu. Man kann sich doch nicht leisten, nicht zuzuhören. Das wäre unhöflich. Außerdem interessiert es uns ja auch, was die anderen zu sagen haben."

j) Schülerin/Schüler:

"Wir sprechen auch ziemlich konsequent Deutsch während der Gruppenarbeit. Das ist normal und ganz selbstverständlich. Natürlich redet man Dänisch, wenn man nicht mehr weiter weiß. Oder man sagt es auf Dänisch, und die anderen helfen einem dann, das auf Deutsch zu übersetzen."

Zuletzt geändert: Mittwoch, 11. Juni 2014, 16:15