Wissen
--> Erfahrungswissen ist explizites Wissen. Es setzt sich zusammen aus dem --> Handlungswissen von Lehrkräften, die Experten ihrer Handlungen sind, und den Reflexionen über die Handlungen. Anstoß für Reflexionen bietet das veröffentlichte Wissen (Fachzeitschriften, Bücher), das Wissen anderer Experten und das (Fach-)Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen. --> Explizites Wissen wird oft mit dem Verb "kennen" in Verbindung gebracht und liegt dann vor, wenn jemand genau erklären kann, warum er etwas tut, wie ein Sachverhalt zusammenhängt, warum diese oder jene Struktur verwendet werden muss, wie diese oder jene Verbform gebildet wird. Lehrende verfügen über explizites Wissen genauso wie Lernende. Es wird dem --> implizierten Wissen gegenübergestellt. Implizites oder stilles Wissen wird oft mit dem Verb "können" in Verbindung gebracht. Man kann etwas, ohne genau sagen zu können, wie und warum man das gemacht hat. Jemand weiß, wie es geht. Implizites Wissen spielt beim Fremdsprachenlernen eine große Rolle. Es wird über --> Routinen, Vorbilder und Wiederholungen gebildet. Auch Lehrende verfügen über große implizite Wissensbestände etwa aus der Lehrzeit der Beobachtung. Handlungswissen ist implizites Wissen, das Lehrkräfte in Laufe ihrer Tätigkeit aufbauen und auf das sie routiniert zugreifen können. Sie sind Experten auf ihrem Feld. Durch Reflexion kann Handlungswissen zu Erfahrungswissen werden. Bei dem --> prozeduralen Wissen handelt es sich um mehr oder minder automatisierte praktische, kognitive, soziale oder auch interkulturelle Fertigkeiten/Kompetenzen. Prozedurales Wissen ist Wissen, wie man etwas tut und bedeutet z.B., dass man die Normen und Werte der Zielgesellschaft nicht nur kennt, sondern dass man auch entsprechend den Normen und Werten (sprachlich) handeln kann. Bei prozeduralem Wissen handelt es sich häufig um implizites Wissen. Deshalb wird hier auch häufig von "Können" gesprochen. Prozedurales Wissen wird i.d.R. gegen deklaratives Wissen abgegrenzt. Deklaratives Wissen ist Wissen, dass etwas der Fall ist. Es handelt sich also um Faktenwissen und Kenntnisse. Deklaratives Wissen umfasst z.B. das explizite Wissen darüber, was für eine bestimmte Kultur charakteristisch ist oder was in einer Gesellschaft als höflich gilt. Im Gegensatz zu prozeduralem Wissen kann deklaratives Wissen wahr oder falsch sein.