Geförderter Wohnungsbau
Der Staat fördert den Bau von Wohnungen mit öffentlichen Geldern. In diesen Wohnungen können Menschen wohnen, die wegen ihres niedrigen Einkommens Schwierigkeiten haben, am freien Wohnungsmarkt eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Die Mieten sind staatlich reguliert und dadurch vergleichsweise niedrig. Um eine geförderte Wohnung mieten zu können, braucht man einen Wohnberechtigungsschein (WBS). Diesen kann man bei der zuständigen Behörde der Stadt beantragen.
Ist das Haushaltseinkommen sehr niedrig, bekommt man einen Schein für den 1. Förderweg, damit sind die Sozialwohnungen gemeint. Für Personen mit einem mittleren Einkommen gibt es die Möglichkeit einen WBS für den 2. Förderweg zu beantragen. Die Mieten beim 2. Förderweg sind etwas höher. Die Einkommensgrenzen für den 1. und den 2. Förderweg sind in verschiedenen Bundesländern, Städten und Gemeinden unterschiedlich geregelt.
Nach einer bestimmten Zeit, üblicherweise zwischen 15 und 30 Jahren, werden die Sozialwohnungen nicht mehr gefördert und können normal am Markt vermietet werden. Weil seit den Achtzigerjahren nur wenige Sozialwohnungen neu gebaut wurden und mittlerweile viele ehemalige Sozialwohnungen teurer vermietet werden, fehlen heute Sozialwohnungen.
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Gründe der hohen Mieten
Neue Wohnungen für Gutverdiener
Wohnungen für Geringverdiener fehlen
Arm wegen der Miete
Wie geht es weiter?
Wohnen wird immer teurer
Eine günstige Mietwohnung zu bekommen, ist in einer deutschen Großstadt mittlerweile ziemlich schwer. Wem es in der Großstadt zu teuer geworden ist, der muss heute schon sehr weit aufs Land ziehen. Denn auch in kleineren Städten in der Nähe der Großstädte wird das Wohnen teurer.
Foto: Bumann/stock.adobe.com Wer früher mit einer Familie in der Stadt leben wollte, der hat sich meist irgendwann ein Haus am Stadtrand gekauft oder eine große Wohnung gemietet oder gekauft. In vielen Städten können sich das heute nur noch wenige leisten. Deshalb ziehen viele Familien heute entweder aufs Land oder bleiben oft in einer zu kleinen Wohnung in der Stadt. Familien mit vier oder fünf Personen, die in einer 3-Zimmer-Wohnung wohnen, sind keine Seltenheit mehr. Da die großen Städte Arbeitsplätze bieten, ziehen viele Menschen vom Land in die Stadt. Außerdem können und wollen heute auch immer mehr junge Leute studieren und ziehen in die Städte, in denen es Universitäten gibt. Das Angebot an Wohnungen in den Städten reicht aber bei weitem nicht für all die Menschen, deshalb steigen die Mieten.
Es wird zwar überall wieder gebaut, aber die Neubauten sind zum großen Teil Luxuswohnungen. Diese Wohnungen können sich nur Menschen mit einem hohen Einkommen leisten. Die Gründe für diesen Trend sind leicht erklärbar: es gibt zu wenig Bauland, das dann sehr teuer ist. Es gibt auch nicht genug Handwerker und Bauarbeiter. Darum sind die Baukosten extrem gestiegen und die Investoren können nur noch mit Luxuswohnungen viel Geld verdienen. Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen bleibt also weiterhin hoch.
Zwar müssen Investoren beim Bau von Wohnungen mittlerweile ein Drittel der Wohnungen als Sozialwohnungen für Menschen mit geringem Einkommen vermieten, aber das reicht noch lange nicht. Da die Investoren die Wohnungen meist nur zwischen 15 und 30 Jahre lang als günstige Sozialwohnung vermieten müssen, werden jedes Jahr viele der Sozialwohnungen zu normalen Wohnungen. Wer sich die höheren Mieten dann nicht leisten kann, der muss ausziehen. Die neu gebauten Sozialwohnungen in Hamburg zum Beispiel können die Zahl der wegfallenden Sozialwohnungen gerade mal ersetzen. In vielen Städten sinkt die Zahl der Sozialwohnungen sogar seit vielen Jahren. Zum Vergleich: Im Jahr 1990 gab es in Deutschland insgesamt drei Millionen Sozialwohnungen, heute sind es nur noch ca. eine Million. Die Nachfrage nach Sozialwohnungen ist aber im gleichen Zeitraum nicht gesunken, sondern eher noch gestiegen.
Eigentlich sollten die Haushalte maximal ein Drittel ihres Nettoeinkommens für die Miete ausgeben. Die Mieten steigen aber viel schneller als die Einkommen, sodass schon 40 % der Haushalte mehr Miete bezahlen müssen, als sie sich eigentlich leisten können. Dies ist insbesondere in größeren Städten mit besonders hohen Mieten der Fall. Denn dort können sich auch viele Menschen, die keine Geringverdiener sind, die hohen Mieten kaum noch leisten.
Auch in naher Zukunft kann die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum nicht gedeckt werden. Es fehlt Bauland und Luxusimmobilien sind für Investoren attraktiver als normale Wohnanlagen. Deshalb werden die Mietpreise in den Großstädten in den nächsten Jahren noch weiter steigen.